Nacharbeit zum Seminar 1 (großteils erstellt bis 2021-10-01)

Die Bedeutung und Rolle der Selbsthilfe in Österreich

Seminar 1 - Inhalt laut Ankündigung ÖKUSS Modul 1 / Seminar 1:

  1. Bedeutung, Funktionen, Wirkung und Aufgaben der Selbsthilfe auf den unterschiedlichen Ebenen
  2. Selbsthilfelandschaft in Österreich
  3. Mehrwert der Betroffenenkompetenz und Erfahrungsexpertise
  4. Als ein Beispiel für Patientenbeteiligung/Patientenvertretung (PatV) soll die seit 2004 in Deutschland im "Gemeinsamen Bundesausschuss" (G-BA) bestehende Stabstelle Patientenbeteiligung dargestellt werden, ihre Entstehung, ihre gesetzlichen Grundlagen, ihre Strukturen, ihre Möglichkeiten und ihre Begrenzungen. Welche Anforderungen kommen auf engagierte Personen und auf Organisationen zu?



Meine hingekritzelten Notizen die ersten drei Punkten betreffend erscheinen mir beim mühsamen Entziffern gar nicht mehr so relevant. Was mir immer allerdings noch ein wenig im Magen liegt war die Vorstellungsrunde mit der entsendenden Organisation. Weil ich als eigenen Maßstab nur dann glaube gute Arbeit als Patientenvertreter gemacht zu haben, wenn mein Gegenüber hinterher nicht sagen kann, was meine eigene Betroffenheit ist.

Der Vortrag zur deutschen Patientenvertretung im G-BA war einerseits total motivierend, wie es Erfolgsgeschichten nunmal sind. Bei der Erwähnung, vor 2004 - also vor der Gründung des G-BA - hätte Mittelalter geherrscht, bin ich allerdings im Sessel versunken. Die Gründung und Ausgestaltung des G-BA war eine politische Tat - und davon scheint mir Österreich noch Jahrzehnte entfernt. Weil es braucht den politischen Willen und auch Personen wie Josef Hecken, die den Fortschritt im Interesse aller mit Kompetenzen ausgestattet antreiben, da bin ich mir sicher.

Was denn die (für mich) relevanteste Empfehlung für uns wäre, wurde auch ohne meine Frage beantwortet. Und zwar das Zusammenraufen auf ein vereintes Bild nach außen und solidarische Vertretung unserer Interessen. Diese Problemzone ist offenbar noch immer offensichtlich und an ihr wird sich voraussichtlich auch nichts ändern, wenn wir nicht von unseren deutschen Nachbarn hinsichtlich der Entsendemodalität lernen wollen.

Nach einmal drüber Schlafen ist mir grad in Erinnerung gerückt, dass ich gestern gelernt habe, dass es 138 Gremien in Österreich gäbe. Allerdings ist es nicht vorgesehen, uns Patientenvertretern, die wir auf die Arbeit in Gremien vorbereitet werden sollen, diese Aufzählung auch zugänglich zu machen.
Kafka schau owa.

Soweit zum Seminar - bleibt noch Stoff, vor allem Literaturhinweise, aus meiner Vorbereitung.

Der Ruf nach Patientenbeteiligung ist nicht neu, dazu gab es spätestens um 2000 Stimmen und Untersuchungen auch in Österreich (siehe Schaurhofer). Warum es allerdings die letzten 2 Jahrzehnte so wenig Fortschritte gegeben hat - diese Antwort sind wir schuldig geblieben.
Und ohne Problem benannt gibt's im Regelfall auch kein Problem gebannt.

Literatur der Referenten



ad 4. Patientenbeteiligung

Das ist der leichtere Teil, darum der zuerst.
Zu diesem Thema habe ich (abgesehen vom Hinweis auf die ÖKUSS-Seite) einige Literaturhinweise.

Weitere Literatur


Den Text zur Selbsthilfe hab ich nicht fertig bekommen, da gibt es zu viele Zugänge. Ich versuch das Thema in den Links zum Seminar 2 abzudecken, weil es dort ebenfalls um diesen Themenkreis gehen wird.


(Letzte Änderung: 2021-10-01)



Verbliebene Fragen und Nachträge:
  1. Was wir jeder erreichen wollen (die Zettel vor die Kamera Aktion) - da fehlen mir die Ergebnisse. Vielleicht wäre die Frage nach einem Ziel auch anders visionärer gewesen: "Worauf würden sie gern besonders stolz sein?"
  2. Werden Organisationen oder Personen zur Vertretung in Gremien geschickt (auf ÖKUSS-Beteiligung sind nur Organisationen)? Bzw. würde Transparenz nicht die Namensnennung erfordern?
  3. 2021-10-01: Gestern ist der ÖKUSS-Newsletter Sept. 2021 mit einem Leitfaden zur Unterstützung von Gremiumsverantwortlichen in die Mailbox geflattert.
    Allen dringenden Empfehlungen der deutschen Vortragenden zum Trotz wird der direkte Kontakt zu einem der Dachverbände empfohlen und kein ähnliches Entsendungssystem wie in Deutschland angewendet.
  4. Heilung für ein krankes System (Josef Probst, 2005)
  5. Österreich-Konvent und der Quellensammlung Verfassungsreform (Letztstand 2014)