Frage: Welche Daten sollten im Regelfall transparent gemacht werden und welche Daten könnten leicht dazu benutzt werden, die Relevanz einer Gruppe (z.B. Mitgliederzahl im Vergleich zum Gesamtbetroffenen) kleinzumachen?

Sehr gute und differenzierte Frage — du sprichst damit genau die Gratwanderung an, die viele Patient*innenorganisationen in der Öffentlichkeitsarbeit zu bewältigen haben: Glaubwürdige Transparenz zeigen, ohne sich strategisch zu schwächen.

1. Daten, die im Regelfall transparent gemacht werden sollten

Diese Informationen stärken Vertrauen und zeigen Professionalität, ohne die Organisation unnötig angreifbar zu machen:

Strukturelle Transparenz

Finanzielle Transparenz

Inhaltliche Transparenz

2. Daten, die potenziell nachteilig oder missverständlich wirken können

Diese Informationen sind oft korrekt, können aber die Wahrnehmung der Relevanz oder Stärke einer Organisation verzerren, wenn sie unreflektiert kommuniziert werden.

Mitgliederzahlen in Relation zur Gesamtbetroffenenzahl

Risiko: z.B. 1.000 Mitglieder vs. 100.000 Betroffene ? Eindruck geringer Repräsentation.

Alternative Darstellung:

Detaillierte Spender- oder Förderlisten

Einzelfallstatistiken oder -daten ohne Kontext

3. Strategisches Gleichgewicht

Ziel Beispielhafte Maßnahme
Glaubwürdigkeit stärken Veröffentlichung eines Jahresberichts mit Finanzübersicht, Projektergebnissen und Leitlinien
Relevanz betonen Kommunikation über Wirkungskennzahlen statt reine Mitgliederzahlen
Missverständnisse vermeiden Kontext geben: „Unsere Mitgliederzahl spiegelt aktives Engagement wider – zusätzlich erreichen wir online zehntausende Betroffene“
Fazit: Für Patient*innenorganisationen ist Transparenz Pflicht, aber Datenstrategie Kür. Offenheit sollte Vertrauen aufbauen, nicht Selbstschwächung ermöglichen. Entscheidend ist, welche Kennzahlen Vertrauen schaffen und welche Zahlen den falschen Eindruck von Bedeutungslosigkeit erwecken könnten.