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Vorwort


Informationsquellen im Internet - was ist vertrauenswürdig?

Zu diesem Thema haben sich schon viele kluge Leute Gedanken gemacht und ich freue mich, auf ihre Werke hinweisen zu können.
Die Richtlinien zum Erkennen vertrauenswürdiger Informationen sind allerdings nur - ... - Richtlinien eben.
Richtlinien, die zum Großteil eine gute Einschätzung der Webseite ermöglichen. Manchmal wird man damit aber auch daneben liegen, sowohl in Guten als auch im Schlechten. Darum Vorsicht und den Hausverstand nicht am Webportal abgeben.

Wonach suche ich - was ist relevante Information?

Alles ist Information, so könnte ein Slogan von heute populistisch lauten. Wikipedia kennt eine Menge unterschiedlicher Begriffsanwendungen. Ich möchte mich aber nur auf den Themenbereich rund um die Suche nach Gesundheitsinformationen und deren Bewertung beschränken.

Aber was ist denn "gesundheitsbezogen" alles relevant?
Oder anders gefragt: Was ist denn nicht relevant? Vielleicht gibt's später einen Antwortversuch.

Und Vertrauen - worauf wollen wir denn vertrauen? Vertrauen wir einer Mehrheitsmeinung?
Oder vertrauen wir den Aussagen eines speziellen Personenkreises?
Oder vertrauen wir bunten Texten mit optimiert vielen unterschiedlichen Schriftgrößen im Text?
Was sollen die Kritierien sein, nach denen "Vertrauenswürdigkeit" ausgezeichnet wird?
Sollen die Informationen redaktionell bearbeitet mit nachvollziehbaren Quellenangaben sein oder bin ich eher auf dogmatische eminenzbasierte Feststellungen aus?

Letztendlich lauft die Entscheidung aber auf die Frage hinaus, ob wir nach der

suchen.

Informationsflut

Information ist dabei oft nicht der richtige Ausdruck, Flut schon eher.
Mit zunehmendem Vertrieb von Medizin und medizinischen Dienstleistungen über das Internet vermehren sich auch die Seiten, die sich vordergründig mit medizinischen Themen befassen und dabei auch oft als Ratgeber auftreten.

Und Internetseiten sind geduldig - jeder kann ungeprüft schreiben was er will. Selbst HONCode-Zertifikate sind kein Qualitätskriterium für Inhalt, sondern nur eine formale Übereinkunft für Produkte-Werbefreiheit.
Selbst ein öffentlicher Inhaber einer Seite kann nicht für Qualität bürgen.
Beispiel: Unter dem Medizinartikel über Krankheit XY auf der Seite der Patientenanwaltschaft steht Dr. ABC als Author. Ob Dr. ABC ein Arzt oder ein Jurist ist und ob der Artikel medizinisch in Ordnung oder sogar sehr gut ist oder auch nicht gut ist - wer weiß?.

Selbiges gilt natürlich auch für den Ehrenschutz von Veranstaltungen - auch ein bekannter Name aus dem öffentlichen Gesundheitsleben sagt eher wenig über den Inhalt einer konkreten Veranstaltung aus.

Mindestinformationen

Impressum und Interesse

Eine notwendige Voraussetzung für Vertrauen ist natürlich ein aussagekräftiges, leicht auffindbares Impressum: wer ist der Inhaber dieser Seite und was sind die Interessen, wie kommt die Finanzierung der beschriebenen Aktivitäten zustande?

Erstell- oder Änderungsdatum

Egal, ob es um die Darstellung von organisatorischen oder medizinischen Zusammenhängen geht - in beiden Fällen sind im Lauf der Zeit Änderungen zu erwarten. Ältere Artikel werden öfter schon überholte Darstellungen enthalten.
Ein Artikel ohne Angabe der Zeit der letzten Änderung erweckt deshalb einen ähnlich schlechten Eindruck wie ein Vertrag ohne Datum - einfach Mist.
Es gibt aber auch besonders schlaue Seitenbetreiber - die immer brandheiß das Datum des aktuellen Tages auf den Seiten angeführt haben - doppelt Mist.

Autorenschaft

Es sollte erkennbar sein, wer welchen Text erstellt hat - die anonymisierende Angabe von "das Team", "die Redaktion" usw. läßt meist auf ein copy-and-paste - Werk schließen.

Plausibilität und Evidenz

Wie also kann man versuchen, die inhaltliche Verlässlichkeit einer Präsentation einzuschätzen?
Mein erster Ansatz dazu ist meist, mehrere Informationsquellen aufzusuchen und querzulesen. Meist ergibt sich schnell ein Bewertungsbild - detailierter, erklärender, plausibler und mit angeführten Referenzen für gestellte Behauptungen, das sind in der Regel meine ersten Bewertungskriterien.
Nach einigen Seiten zum selben Thema kann man meist einigermaßen treffend zwischen Original und abgekupfert unterscheiden.

Ein weiteres Kriterium ist Plausibilität.
Auch ohne ein Spezialist zu sein: wenn jemand für all meine Probleme ein einfaches Kochrezept hat und dieses Kochrezept noch dazu identisch bei einer Vielzahl von anderen Problemen Abhilfe schafft - dann ist die Chance auf Beliebigkeit und Wirkungslosigkeit ziemlich gegen unendlich gehend, auch wenn diese Mittel oder Verfahren von Ärzten angeboten oder beworben werden.

Selektion

Ein guter Ansatz ist auch die Frage, ob sich schon jemand anderer (in einer ähnlichen Situation wie ich) mit meiner Frage auseinandergesetzt hat.
Und woher ich dieses Wissen für mich auftreiben kann - gibt es dafür spezielle Informationsquellen (Vereine, Selbsthilfegruppen, Fachgesellschaften, staatliche Stellen, Einzelpersonen, ...)?

Und ab hier muss man wohl spezialisieren und konkret werden.
Als Aktivist einer medizinischen Selbsthilfegruppe bin ich nicht nur mit Links meine Sarkoidose betreffend konfrontiert, sondern auch mit einem breiteren Spektrum von Internetseiten das gesamte Gesundheitssystem betreffend.
Entsprechend versuche ich meine Linksammlung zu sortieren, in der Hoffnung, dass sie nicht nur mir eine Erinnerung und ein Hilfsmittel für meine Aktivitäten sei.

(Letzte Änderung: 2015-04-04)